Werkzeugmaschinen-Schnittstelle umati

27.09.2019

Vor gut einer Woche ging die EMO 2019 zu Ende und mit ihr auch der erste große Auftritt einer neuen Standard-Schnittstelle: umati. 2017 durch eine Brancheninitiative der deutschen Werkzeugmaschinenbauer gestartet konnte das Universal Machine Tool Interface auf der Messe in Hannover bereits 110 Maschinen und 28 Dienste von 70 internationalen Unternehmen vernetzen. Dadurch verdeutlichte die Schnittstelle ihre Stärken auf besondere Weise und demonstrierte die Potenziale des schnellen, unkomplizierten und sicheren Datenaustauschs. 

OPC UA als Grundlage für umati

umati soll laut Projektteam genauso selbstverständlich werden wie der USB-Port am PC. Und sie soll ebenso einfach per Plug-and-play nutzbar sein. Schaffen wollen die Entwickler das auf Basis von OPC UA – einer Sammlung von Spezifikationen, die die Kommunikation von zum Beispiel Werkzeugmaschinen untereinander oder mit ERP, MES oder Cloud standardisieren. OPC UA hat sich aufgrund seiner definierten Rahmenbedingungen für Industrie 4.0 bereits etabliert und bringt umfangreiche Mechanismen zur Aufbereitung und zum Transport von Daten mit. Darin findet umati die optimalen Voraussetzungen für die Ausdifferenzierung einer einheitlichen Schnittstelle für den konkreten Bereich der Werkzeugmaschinen.

VDW-Initiative mit weltweiter Unterstützung 

Hinter der Schnittstelle steht in erster Linie ein Projektteam des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.), das die wichtigsten Steuerungshersteller und auch wissenschaftliche Unterstützung an Bord holte. Im Laufe der letzten zwei Jahre kamen einflussreiche Werkzeugmaschinenkonsortien und -verbände aus China, Japan, der Schweiz und vielen anderen Ländern hinzu. So entwickelte sich umati zu einem zukunftsfähigen Standard mit bereits heute weitreichender Akzeptanz. Inzwischen beteiligen sich 90 Unternehmen an der Weiterentwicklung. 

umati-Expertise: Profiroll-Maschinen mit iSAX-Server

Auch wenn der VDW die Veröffentlichung der ersten international abgestimmten Version erst Mitte 2020 anvisiert: Für die Bad Dübener Werkzeugmaschinenbauer Profiroll konnten wir bereits eine erste Lösung zur Datengewinnung über umati umsetzen. Die Siemens-gesteuerte Profiroll-Maschine Rollex HP kann über einen eigenen, von uns entwickelten OPC-UA-Server an umati angebunden werden. Dadurch liefert sie Zustands- und Prozessdaten, die Systeme wie ERP und MES nutzen und interpretieren können. Erstmals konnte diese Kombination aus Profiroll-Maschine und iSAX-Server auf der EMO 2019 im Einsatz gezeigt werden: Als eine von 110 Maschinen war die Rollex HP per umati mit einem Showcase-Dashboard verbunden und lieferte damit kontinuierlich Maschinendaten.

umati könnte auch für Ihr Unternehmen interessant sein? Dann sprechen Sie uns an, damit Sie bei Marktreife der Schnittstelle perfekt vorbereitet sind.

Bereit für umati: Profiroll-Werkzeugmaschine mit iSAX-Server

 

Autor: André Nimtz

Quellen: Industry of Things | Scope