Definition: Was bedeutet Prozessstabilität?
Bei Prozessstabilität handelt es sich um ein Konzept aus dem Qualitätsmanagement, das die Fähigkeit eines Fertigungsprozesses beschreibt, kontinuierlich innerhalb definierter Toleranzgrenzen zu produzieren.
Ein stabiler Fertigungsprozess weist die folgenden Eigenschaften auf:
- Es gibt keine unerwarteten Schwankungen oder Ausreißer.
- Alle Einflussgrößen sind durchweg unter Kontrolle.
- Die Messdaten weisen eine konstante Lage (Durchschnitt) und Streuung (Schwankung) auf.
- Die Ergebnisse des Prozesses sind reproduzierbar und verlässlich vorhersagbar.
Voraussetzungen für Prozessstabilität
Um aus einem Prozess einen stabilen Prozess zu machen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Und diese Voraussetzungen müssen in den verschiedensten Teilen Ihrer Produktion geschaffen werden – abhängig vom jeweiligen Prozess, Ihrer Branche und nicht zuletzt Ihren konkreten Zielen. Beispielhaft kann es sich dabei um die folgenden Voraussetzungen handeln:
- die Nutzung standardisierter Arbeitsanweisungen (SOP), um einheitliche Abläufe sicherzustellen
- die verbindliche Vorgabe validierter Prozessparameter für die Prozessführung
- die Einbindung qualifizierten Personals mit entsprechender Schulung und Erfahrung
- die systematische Dokumentation aller Rüstprozesse und Rüstzeiten
- die Integration moderner Technologien zur Unterstützung und Überwachung der Abläufe
Zusammengefasst:
- Abläufe standardisieren durch SOPs und validierte Prozessparameter
- qualifiziertes, geschultes Personal mit klaren Zuständigkeiten einsetzen
- moderne Systeme zur Prozessüberwachung und lückenlosen Erfassung nutzen
Vorteile von Prozessstabilität
Stabile Prozesse mit einem verlässlichen, klaren Output sind ein wesentlicher Baustein Ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Sie machen Ihre Produktion solide planbar und sorgen für ein hohes Maß an Verlässlichkeit. Sie wissen stets, welche Ressourcen Sie benötigen und können diese entsprechend effizient nutzen.
Schwankungen im Prozess sind schnell ersichtlich, sodass Sie umgehend an die Ursachenbekämpfung gehen können. Im Bestfall und bei optimaler Prozessstabilität bewegen sich diese Schwankungen ohnehin in einem vordefinierten Rahmen. Das macht nicht nur eine Ursachenbekämpfung überflüssig. Stabile Prozesse sorgen jenseits davon auch dafür, dass Sie Qualitätsprobleme vermeiden und konstante Ergebnisse sicherstellen. Und am Ende spiegelt sich das in Ihren Kosten wider: Sie sparen Zeit und Geld durch geringe Ausschussmengen und weniger Nacharbeit.
Zu guter Letzt profitiert davon natürlich auch Ihr Kundenkreis: Sie produzieren höchst zuverlässig, können Fristen und Ihren Kostenrahmen einhalten und letztendlich für eine hohe Kundenzufriedenheit sorgen.
Zusammengefasst:
- klare Abläufe ermöglichen Planbarkeit, verlässliche Ressourcennutzung und Zeitersparnis
- weniger Schwankungen bedeuten weniger Ausschuss, konstante Ergebnisse und höhere Qualität
- Termintreue und verlässliche Produktqualität stärken Kundenzufriedenheit
Prozessstabilität etablieren & überwachen
Um Prozessstabilität zu etablieren, müssen Sie wie so oft zunächst in Ihre Prozesse hineinlauschen. Was läuft wie ab? Auf welche Ziele laufen Ihre Prozesse hinaus? In welchen Grenzen bewegen sie sich und in welchen Grenzen sollten sie sich bewegen. Prozessstabilität ist zunächst ein definitorisches Framework, in dem Sie bestimmen, wann ein Prozess stabil läuft.
Ist das Framework gesetzt und die nötigen Voraussetzungen sind geschaffen, dann geht es an die Überwachung der Prozessstabilität. Ohne Prozessdaten geht hier nichts und die müssen Sie natürlich über einen definierten Zeitraum hinweg erfassen.
Bereiten Sie die Daten in Form von Regelkarten (im Sinne der statistischen Prozessregelung beziehungsweise SPC) auf, um Prozesse analytisch zu überwachen und Trends, Ausreißer und Muster zu identifizieren.
Auf Basis der erfassten Daten können Sie außerdem Streuung und Lage analysieren. Sie können Mittelwerte und Schwankungsbreiten bewerten und daraus eine Beurteilung der Prozessstabilität ableiten.
Sollten Sie feststellen, dass Instabilitäten in Ihrem Prozess auftreten, können Sie mit den erfassten Daten in die Ursachenanalyse einsteigen. Nutzen Sie dazu Methoden wie das Ishikawa-Diagramm (Fischgrätendiagramm) oder die 5-Why-Methode, um Störquellen zu identifizieren und zu beseitigen. Das trägt wiederum zu einer höheren Stabilität Ihrer Prozesse bei.
Zusammengefasst:
- Framework definieren: Prozesse analysieren, Stabilitätskriterien und Grenzwerte festlegen
- systematische Sammlung von Prozessdaten zur Überwachung
- Regelkarten (SPC) nutzen für analytische Überwachung von Trends, Ausreißern und Mustern
- Mittelwerte und Schwankungsbreiten analysieren zur Beurteilung der Prozessstabilität
- mit etablierten Methoden Störquellen identifizieren und beseitigen
Welche Ziele verfolgen Sie mit Prozessstabilität?
Am Ende geht es doch immer um Wettbewerbsfähigkeit, oder? Nun ja, so ist es tatsächlich und auch die Prozessstabilität kann ein geeignetes Mittel darstellen, um Sie auf Dauer wettbewerbsfähig zu halten.
Wenn Sie stabile Prozesse etablieren, streben Sie eine gezielte Prozessoptimierung zur Steigerung von Effizient, Qualität und Stabilität in Ihrer Produktion an. Durch das vordefinierte Prozess-Framework und die gesteckten Grenzen erkennen Sie Schwachstellen und Abweichungen vom optimalen Prozess frühzeitig und können sie umgehend beseitigen.
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Mit standardisierten Arbeitsanweisungen, vordefinierten Parametern und qualifikationsgerechten Informationen schaffen Sie die Voraussetzungen für stabile Prozesse. Oder anders gesagt: Mit weasl etablieren Sie Prozessstabilität in Ihrer Produktion.
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