Definition: Was versteht man unter Serienfertigung?
Die Serienfertigung – alternativ auch Serienproduktion – ist ein Fertigungsverfahren, bei dem mehrere gleichartige Produkte gleichzeitig oder unmittelbar nacheinander produziert werden. Sie ist damit eine Zwischenstufe zwischen der Einzelfertigung und der Massenfertigung.
Im Gegensatz zur prinzipiell unbegrenzten Massenfertigung ist die Produktion bei der Serienfertigung auf eine bestimmte Stückzahl größer Eins begrenzt. Besonders bei einer geringeren Nachfrage beziehungsweise bei kleineren Losgrößen ist die Serienfertigung also das Fertigungsverfahren der Wahl.
Zusammengefasst:
- Produktion mehrerer gleichartiger Produkte in begrenzter Stückzahl
- Zwischenform zwischen Einzelfertigung und Massenfertigung
- geeignet bei kleinerer Nachfrage oder begrenzten Losgrößen
Vorteile der Serienfertigung
Die Serienfertigung bringt einige Vorteile gegenüber anderen Fertigungsverfahren. Allerdings muss sie – wie bereits angedeutet – zum Produktionsziel passen. Da Sie nicht nur Einzelstücke produzieren, ermöglicht Ihnen die Serienfertigung eine deutlich höhere Produktivität bei gleichzeitig geringeren Kosten. Und gerade der Kosten-Aspekt wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv auf Ihre Produktion aus:
- Ähnliche Produkte fertigen Sie in Serie deutlich kosteneffizienter.
- Größere Produktionsmengen pro Serie senken die Stückkosten.
- Mehr Serie bedeutet weniger Umrüsten und das senkt langfristig Ihre Fixkosten.
Jenseits davon bietet die Serienfertigung einen guten Ansatzpunkt für die Automatisierung Ihrer Produktionsprozesse und eröffnet die Möglichkeit zur Just-in-Time-Anlieferung. Das wiederum hilft bei der Optimierung Ihrer Lagerbestände und Lagerkosten.
Zusammengefasst:
- Kosteneffizienz durch geringere Stückkosten und reduzierten Rüstaufwand
- höhere Produktivität durch wiederholte Abläufe und größere Losgrößen
- Automatisierung und Just-in-Time-Anlieferung möglich
Nachteile der Serienfertigung
Die Serienfertigung kann natürlich auch Nachteile mit sich bringen. So ist zum Beispiel nicht jede Serie sinnvoll per Serienfertigung abbildbar. Besonders kleine Serien können zu unverhältnismäßigen Aufwänden führen.
Fertigen Sie in Serie, schränken Sie Ihre Produktionsanlagen auf bestimmte Produkte, Varianten oder Modelle ein. Das setzt Ihrer Produktionsflexibilität Grenzen.
Arbeiten Sie nicht auf einen spezifischen Auftrag sondern auf die prognostizierte Nachfrage hin, birgt die Serienfertigung durchaus das Risiko der Überproduktion. Schätzen Sie die Nachfrage falsch ein oder ändert sie sich unerwartet, bleiben Sie im schlimmsten Fall auf den zu viel gefertigten Produkten sitzen.
Zusammengefasst:
- hoher Aufwand bei kleinen Serien kann wirtschaftlich ineffizient sein
- eingeschränkte Flexibilität durch spezialisierte Anlagen und feste Varianten
- Risiko der Überproduktion bei falscher Einschätzung der Nachfrage
Wann ist die Serienfertigung sinnvoll?
Klammern wir einmal aus, dass Ihr Unternehmen die Serienfertigung als Geschäftsmodell für andere Unternehmen anbietet. Wann sollten Sie denn dann auf die Serienfertigung umschwenken? Sie ist sinnvoll, wenn
- Ihre Kunden geringe Stückzahlen eines Produktes nachfragen.
- viele Bestellwiederholungen desselben Produktes auftreten und sich dadurch ein hoher Wiederholungsgrad einstellt.
- Sie saisonale Nachfragen bedienen wollen, in bestimmten Zeiträumen größere Mengen eines Produktes herstellen und danach wieder auf andere Produkte umstellen.
Welche Unterarten der Serienfertigung gibt es?
Einzelfertigung ist immer Einzelfertigung. Aber bei der Serienfertigung liegt der Fall anders. Hier gibt es Unterarten, die unterschiedliche Merkmale aufweisen.
1. Sortenfertigung
Bei der Sortenfertigung unterscheiden sich die Produkte nur geringfügig und durch einzelne Merkmale – zum Beispiel Form, Größe oder Farbe. Das Grundprinzip dabei: Der Herstellungsprozess bleibt weitestgehend identisch und wird nur an die geringe Produktvarianz angepasst.
Ein Beispiel für die Sortenfertigung finden Sie im Modegeschäft Ihres Vertrauens. Die Kleidungsstücke sind prinzipiell gleich, werden aber in verschiedenen Größen angeboten.
2. Chargenfertigung
Bei der Chargenfertigung entstehen Unterschiede durch den Herstellungsprozess und von Charge zu Charge. Innerhalb einer Charge sollten die Produkte identisch sein, dennoch können unfreiwillige Abweichungen zustandekommen – zum Beispiel bei Farbe, Duftintensität, Konsistenz oder Festigkeit.
Wer schon einmal Fliesen im Baumarkt gekauft hat, weiß, wie wichtig es ist, Pakete der gleichen Charge zu kaufen. Nur so können Farbvarianzen ausgeschlossen werden. Ein anderes Beispiel ist die Seifenherstellung. Hier ergibt sich pro Mischbehälter eine Charge mit gleichbleibenden Eigenschaften.
Sonderform: Partiefertigung
Bei der Partiefertigung entstehen Unterschiede im Ergebnis nicht durch den Prozess, sondern durch den eingesetzten Rohstoff. Sie können praktisch noch so sehr auf absolut einheitliche Herstellungs- und Verarbeitungsmethoden achten, das finale Produkt variiert dennoch – zum Beispiel im Aroma oder im Säuregehalt.
Ein Beispiel finden Sie in Ihrer Kaffeetasse. Auch wenn die Bohnen immer gleich verarbeitet werden, kann der Geschmack variieren, weil sie aus verschiedenen Anbaugebieten oder Jahrgängen stammen.
Zusammengefasst:
- Sortenfertigung: Produkte unterscheiden sich nur leicht (Farbe, Größe, etc.)
- Chargenfertigung: Produkte einer Charge sind gleich, können aber von anderen Chargen abweichen
- Partiefertigung: Unterschiede entstehen durch Rohstoffschwankungen
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